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Collaborative Business Model

BESCHREIBUNG

Das Collaborative Business Model (CBM) ist als offenes Innovationskonzept angelegt und wurde im akademischen Bereich entwickelt mit dem Ziel, ein Netzwerk mit verschiedenen Stakeholdern zu schaffen, das als Quelle für Innovation zu einem bestimmten industriebezogenen Thema dient. Daher liegt der Fokus dieses Modells in der Maximierung von Potential und Kapazität eines innovativen Ökosystems, indem verschiedene Stakeholder im Prozess der Ideengenerierung und Entscheidungsfindung vernetzt werden. Das Netzwerk dient als Weg, Studenten und den Bildungssektor mit der Wirtschaft, der öffentlichen Hand und der Gesellschaft zu vernetzen. In Zusammenarbeit entwickelt das Stakeholder Netzwerk ein Geschäftsmodell, wobei dem Modell von allen Akteuren gleichermaßen wertschöpfende Elemente hinzugefügt werden. Kernpunkt der traditionellen Innvationsmodelle ist das Innovationsnetzwerk mit einem Unternehmen, mit dem eine Struktur zur Förderung von Innovation aufgebaut wird, oder die Zusammenarbeit mit einem anderen Unternehmen. Dieses Modell geht jedoch über den traditionellen Ansatz hinaus und konzentriert sich auf die Zusammenarbeit mit externen Netzwerken als Innovationsquelle. In dieser Hinsicht baut es den traditionellen Ansatz einer bottom-up Entscheidungsfindung in eine bottom-up Steuerung um, wodurch innovative Ideen nicht nur geschaffen werden, sondern auch wachsen und gedeihen können. Dieses Modell legt drei Schichten von Zusammenarbeit offen, jede mit dem Zweck, die Lücke zwischen den beteiligten Gruppen zu schließen und ein offenes Umfeld zur Förderung von Problemlösung und Ideenschaffung zu bieten. Durch diese Vernetzung liefern die Stakeholder ein innovatives Geschäftsmodell, das auf Diversität und Zusammenarbeit zwischen allen in diesem besonderen Industriesektor betroffenen Nutzern basiert [1]. Das CBM ist breit gefächert in seinem Anwendungsfeld, für Start-ups und öffentliche sowie private Unternehmen. Das Collaborative Business Modell kann eine sehr unterschiedliche Anzahl an Teilnehmern umfassen, die von 50 bis 500 reicht, und dauert zwischen drei bis sechs Monaten bis zum Output.

Spezifische Merkmale des Collaborative Business Modell:

  • das Vierfach Helix Netzwers fördert den Input von vielfältigen Teilnehmern
  • mit praktischen Schritten für eine erfolgreiche Projektentwicklung entwickelt es machbare Geschäftsmodelle und potentielle Ideen durch den Input aus dem Netzwerk, zu dem auch Bürger in der Entscheidungsfindung beitragen
  • gegenseitiges Verständnis aller beteiligten Parteien wird erhöht, Sackgassen in der Implementierungsphase werden gelöst und außerdem ein Umfeld für die Nachhaltigkeit der Ergebnisse gewährleistet
  • Unter Berücksichtigung aller Beteiligten, trägt es zur Wertschöpfung des endgültigen Produkts oder der endgültigen Dienstleistung bei.

Das Collaborative Business Model kann angewendet werden, wenn:

  • Der Bedarf für Expansion eines Innovation Ökosystems benötigt oder gewünscht ist
  • spezifische lokale oder regionale Wirtschafts- und Entwicklungsherausforderungen Zusammenarbeit erfordern und komplexer Natur sind
  • vorherrschende Trends nicht für jeden Stakeholder des Netzwerks geeignet sein könnten und aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchet werden müssen
  • sich industrielle Geschäftsmodelle und Entscheidungsfindungen in beträchtlichem Maße auf viele verschiedene Gruppen auswirken
  • die Gesellschaft eine intensivere formale Einbindung einfordert
  • es einen Bedarf an Input, Wissenstransfer und innovativem Denken rund um Themen gibt, die externe Perspektiven erfordern
  • strategische Schlüsselprobleme und -möglichkeiten vertieft betrachtet werden sollen, die die Beziehung innerhalb der beteiligten Gruppen verbessern und vertiefen können.

Das Modell verläuft in drei Phasen:

Pre-Collaborative Business Model Phase – konzentriert sich auf die Entwicklung und die Arbeit mit einer gemeinsamen Lenkungsgruppe, die über den primären Fokus der CBM Plattform entscheidet und sich um die Logistik während der folgenden Phasen kümmert. Die gemeinsame Lenkungsgruppe besteht aus Vertretern der Bereiche Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft, die über das spezifische industriebezogene Geschäftsmodell und die wichtigsten Merkmale der Innovationsplattform des Collaborative Business Models entscheiden. In dieser Phase identifiziert der Moderator eine vorläufige Reihe an Themen, die während der Implementierung der Plattform angegangen werden sollen, er analysiert die Anforderungen, entscheidet über die zu verwendenden Instrumente und Techniken, die zum Aufbau der Community führen sollen, als auch über Events, die die Nutzer einschließen sollen, und analysiert das Feedback. Diese Phase dauert bis zu drei Monaten und involviert 10 bis 20 Vertreter der beteiligten Gruppen.

Die Implementierungsphase des Collaborative Business Models ist die Hauptphase des Prozesses, in dem alle Parteien die zuvor im Plan festgelegten Maßnahmen ergreifen. In dieser Phase finden Workshops, Events und Meetings statt, in denen die Stakeholder am Design des Geschäftsmodells arbeiten. Diese Phase entwickelt sich im Laufe der fünf Unterschritte. Das Hauptziel ist, den Bedarf der Teilnehmer zu bewerten, die Stakeholdergruppen zu interviewen, Handlungsempfehlungen anzubieten, spezifische Richtungen für die Zusammenarbeit und das Modell Design zu identifizieren als auch Implementierungsstrategien zu generieren. In einem späteren Schritt arbeiten die beteiligten Stakeholder an der Implementierung der identifizierten Schritte und entwickeln im letzten Schritt das ganzheitliche Collaborative Business Model.

Die Post-Collaborative Business Model Phase – Disseminierung und Nachhaltigkeit – dokumentiert alle Erfahrungen, Stärken und Schwächen der Plattform, als auch Herausforderungen und Möglichkeiten und bietet eine transnationale Perspektive auf die gefundenen Lösungen. In dieser Phase werden auch die Materialien, Präsentationen und andere Formen der Disseminierungsaktivitäten vorbereitet, die der Öffentlichkeit zugänglich sein sollten und die Beteiligung der Bürger fördern.

TIPP

Es wird empfohlen, dieses Modell anzuwenden, wenn die Komplexität des Problems eine hohe Wahrscheinlichkeit an signifikanten Änderungen aufweist, als auch dann, wenn es kommende Trends widerspiegelt, die langfristig sind. Der Aufbau eines Netzwerks, das aus den Sektoren Wissenschaft, Wirtschaft, Bürger und Gemeindeverwaltungen besteht, ist in der ersten Phase eines aufkommenden Trends für alle Stakeholder außerordentlich wichtig (z.B. selbststeuernde Autos – Akzeptanzrate, Vorhersagen, Einbeziehung der Bürger, Einführung neuer Richtlinien, etc.). Das vermindert den Grad an Unsicherheit in den wichtigsten Bereichen, sowohl auf Micro- als auch Macrolevel.  
[1] Die unten aufgeführten Links sind Beispiele von konkreten Stufen des Modells in der Implementierungsphase. Diese Events werden unter dem Akronym “Long Night of Participation” und “Projekmarktplatz” organisiert und beide an der Fachhochschule Vorarlberg abgehalten.
 

FÜR WEN?

Teilnehmer am Collaborative Business Model sind wissenschaftliche Mitarbeiter und Studenten, Wirtschaftspartner als auch Kommunalverwaltungen und Gesellschaft.

Universitätsmitarbeiter – managen den Prozess. Moderator kann eine Person oder ein Team sein, das Manager des kollaborativen Umfeld ist und zum Ziel hat, das Netzwerk bei den beteiligten Stakeholdern über die Lebenszeit aktiv zu halten.
Die Aufgaben des Moderators umfassen die Planung, die Lenkung des Prozesses und das Management des Dialogs, den Vorsitz bei Events und Meetings, die Studenten und die Gesellschaft bei der Überbrückung zwischen ihnen und dem Wirtschaftssektor zu unterstützen, die Ergebnisse des CBM zu beobachten und zu bewerten, den kompletten Prozess zu überwachen, den gesamten Prozess zu drucken und zu verbreiten und als Kontaktperson für die nachstehende CBM Phase zur Verfügung zu stehen. 

Studenten – Universitätsmitarbeiter leiten Studenten zu diesem spezifischen Thema im Prozess der Geschäftsmodells- oder der Ideenentwicklung an. Studenten sind potentielle Gründer von Start-ups und die Studentengruppe mit der innovativsten und viel versprechendsten Geschäftsidee werden in die zukünftige Gestaltung des entwickelten Modells in enger Zusammenarbeit mit Wirtschaft und Universitätsmitarbeitern als auch Bürgern als Teil des Netzwerks einbezogen. 

Vertreter aus der Wirtschaft – nehmen als Experten am Aufbau des Collaborative Business Models teil und sind die Gruppe, die die Designs der Studenten managen und bewerten. Vertreter aus der Wirtschaft sind in der Implementierungsphase des CBM involviert, betrachten das Grundmodell und arbeiten mit den teilnehmen Gruppen an der Erstellung des innovativen Collaborative Business Models aus langfristiger Sicht. Sie sind Mitglieder in der Lenkungsgruppe, die über den Planungsprozess und die Maßnahmen  während der Implementierungsphase entscheiden.

Gesellschaft – im Idealfall sind die Bürger, die am Prozess des Collaborative Business Modells teilnehmen, reale Vertreter aus der breiten Bevölkerung. Die Gruppe der Gesellschaftsvertreter sollte eine breite Community repräsentieren als auch spezifische kommunale Interessen vertreten, die das Modell betreffen. Im Idealfall sollten die Vertreter der Gesellschaft vielfältige Meinungen und Anschauungen haben und Teilnehmer beinhalten, die aktives Interesse an dem spezifischen wirtschaftsbezogenen Thema haben.

Kommunalverwaltungen – Vertreter dieser Gruppe nehmen an bestimmten Phasen des CMB teil und geben Feedback zur Machbarkeit von Lösungen hinsichtlich bestehender Richtlinien und nehmen ihrerseits Empfehlungen und Einblicke in die Weiterentwicklung von Politik und strategischen Anforderungen mit.

TIPPS

Wenn Bürger in die Gestaltung des Modells involviert werden, sollte der Moderator verschiedene Vertreter der Gesellschaft einbeziehen und sich dabei auf jene konzentrieren, die aktives Interesse an dem spezifischen wirtschaftsbezogenen Thema haben. Z.B. Mitglieder einer Business Community, Bürgerverbände, Jugendliche, Senioren – Menschen aus angrenzenden Städten oder Regionen, etc. 
Es sollte zumindest ein Vertreter der Kommunalverwaltung erreicht werden, der am Stakeholder Event teilnimmt, da dies ein essentieller Teil des Mitwirkungsprozesses ist, da das Modell die Basis für die Entwicklung zukünftiger Richtlinien für diesen spezifischen Wirtschaftssektor liefert. 
 

RESSOURCEN

Realistische Schätzungen zu zeitlichem und finanziellem Aufwand sind in den frühen Phasen des CBM besonders schwierig. Die Schätzungen hängen von den Erwartungen an Komplexität und Langlebigkeit des Geschäftsmodells ab. Sie beinhalten aber auch Planungen zur Zusammenstellung des Gremiums und der Mitarbeiter, Kosten für Meetings, Events und verwendetes Material, sowie Reisen und Unterkunft, Kommunikation, Berichte und Dokumentation als auch die Verbreitung von Ergebnissen.

TIPP

Unvermeidbar sind Schwierigkeiten in der Budgetierung der Kosten, was die Anzahl der Meetings, Events oder Workshops betrifft und die jeweilige Anzahl an Tagen.
 

VORBEREITUNG DES PROZESSES

MODERATOR

Der Moderator des Mitgestaltungs-Prozesses schafft die Voraussetzungen, ermöglicht die Teilnahme und den Prozess, führt und lenkt durch alle Phasen des Collaborative Business Models, managt Konflikte und Ungleichgewicht zwischen verschiedenen Gruppen und führt zum Konsens, der die weitere Basis für die gesamtheitliche Entscheidungsfindung ist. Der Moderator ist der Hauptmediator zwischen den beteiligten Gruppen und bietet Modelle und Techniken für eine ausgewogene Teilnahme aller Stakeholder.

Die vertretenden Mitglieder sind ein oder zwei Mitarbeiter aus Wissenschaft oder Lehre, die bei einer wissenschaftlichen Institution angestellt und erfahren in teilnehmenden und konsensbildenden Abläufen sind. Ihre Teilnahme sollte neutral und aktiv über alle Phasen des Modells sein. Bei bestimmten und festgelegten Phasen des CBM organisiert der Moderator zusammen mit den ausgewählten Wirtschaftsvertretern eine gemeinsame Lenkungsgruppe, die für die Gestaltung des finalen gesamtheitlichen Geschäftsmodells verantwortlich ist.

ZWECK

Das vorgestellte Modell ist eine Plattform, die von Universitätsmitarbeitern entwickelt wurde und ein Instrument bietet, mit dem Studenten, Wirtschaft und Gesellschaft bei der Schaffung von innovativen Lösungen für lebensnahe Probleme im Bereich spezifischer wirtschaftsbezogener Themen zusammenarbeiten können.

ZEITPLAN UND LOGISTIK

Die Dauer des CBM hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie etwa der zeitlichen Verfügbarkeit der Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft, den Managementfähigkeiten der Mitarbeiter, den verfügbaren Finanzen, dem lokalen Umfeld, der Verfügbarkeit von Instrumenten zur Erreichung des Ziels, den Gegebenheiten des politischen Systems und vieler anderer Faktoren. Insofern kann die Dauer der Durchführung des Modells bis zu sechzehn Monate betragen. Die kürzeste Lebensdauer des Modells beläuft sich auf etwa sechs Monate. Wie bereits erwähnt, besteht das CBM aus drei Hauptphasen, wovon die zweite die Komplexeste ist. Diese sind:

Die pre-Collaborative Business Model Phase beinhaltet die vorbereitenden Schritte zum Aufbau der Basis des Modells und dauert im optimalen Fall bis zu drei Monate.

Die zweite Phase ist die Implementierungsphase des Collaborative Business Model und dauert bis zu neun Monate.

Die post-Collaborative Business Model Phase – Präsentation des CBM für die Community und weitere Aktivitäten in Forschung, Förderung und Verbreitung. Diese Phase dauert bis zu vier Monate.

TIPP

Die Anzahl der wiederholten Zyklen während der zweiten Phase der Implementierung hängt von den finanziellen Rahmenbedingungen ab, aber noch mehr von der Komplexität des bearbeiteten Themas. Auch wenn die erste Phase des Modells beträchtlich kürzer ist als die zweite, hängt die zweite Implementierungsphase von der Qualität des in der ersten Phase des Collaborative Business Model aufgestellten Action Plans ab.

UNTERSTÜTZENDE DOKUMENTATION

Die Vertreter aus Universität und Wirtschaft werden die Grunddokumentation zur strategischen Ausrichtung und Best Practice der Institutionen stellen, die sie vertreten. Darüberhinaus sollten sie die Interessen gegenüber allen Beteiligten verdeutlichen und eine zeitplangenaue Durchführung des Ablaufs, der Forschung und der Entwicklung des gesamtheitlichen CBM gewährleisten. Insofern sollte der Moderator einen Action Plan entwickeln, so dass klare Handlungsrichtlinien und die geplanten Schritte in jeder Phase des Modells festgelegt sind.

Im ersten Schritt wird der Moderator die Studenten und Wirtschaftspartner in separaten Sitzungen treffen und einen kurzen Bericht zu jeder Sitzung verfassen, der die Rahmenbedingung für zukünftige Sitzungen und Events festhält. In Abgleich mit dem ursprünglichen Action Plan wird dieser anhand der festgelegten und neu formulierten Erfordernisse angepasst. Der Moderator bereitet für jede Sitzung die Teilnehmer- und Bewertungsliste vor.

Außerdem dienen unterstützende und informative Materialen dazu, das Interesse und das Wissen der Bürger zu erhöhen, so dass ihre weitere mitwirkende Teilnahme in der Entwicklung des CBM von erhöhter Relevanz sein könnte. Das dritte unterstützende Dokument betrifft die Sammlung der Kritikpunkte und Vorschläge der Gesellschaft zum Modell.

Dieser Prozess läuft durch alle Phasen des CBM. Am Ende entwickelt der Moderator einen Endbericht, Werbematerialen als auch Publikationen, die die Ergebnisse des CBM unterstützen.

TEILNEHMER EINLADEN

Der Moderator ist der Mediator der beteiligten Gruppen. Der Manager oder ein Team aus einer akademischen Institution haben direkten Kontakt mit Studenten.

Ähnliches gilt auch für die Kommunikation mit den Vertretern aus Wirtschaft und der Kommunalverwaltung, nur dass der Kontakt zwischen diesen Personen meistens per Telefon oder Email erfolgt.

Wenn die Gesellschaft involviert wird, müssen für den Prozess weitere Kanäle eingeführt werden – wie beispielsweise soziale Medien, Werbematerialen und Werbung. Dieser Prozess wird jedoch hauptsächlich über die digitalen Medien erfolgen.

AUFBAU DES UMFELDS

Die Universität bietet das Umfeld für Studenten und Gesellschaft zur aktiven Teilnahme an der Entwicklung des Business Modells mit dem Wirtschaftspartner.

Der Prozess, der eine gleichwertige Teilnahme und Rollenverteilung der Beteiligten erreichen soll, deckt die folgenden Aktionsmodi ab. In der Anfangsphase der Planungsaktivitäten organisiert der Moderator Meetings und Mitgestaltungs-Aktivitäten für die Stakeholder. Darüber hinaus bietet der Moderator eine Inhaltsanalyse, die Zeitpunkt, Inhalt und Art der Interaktion zwischen den Akteuren des Modells identifiziert, das als Vorlage für die Verbesserungen der Plattform dient.
 

IMPLEMENTIERUNG DES PROZESSES

Wie erwähnt besteht das CBM aus drei Hauptphasen, wovon die zweite die mit der größten Komplexität ist. Die pre-CBM Phase ist die Vorbereitungsphase des Modells und dauert im Optimalfall bis zu drei Monate. Die zweite Phase – die CBM Implementierungsphase – dauert am längsten, was der Komplexität des Managements der an der Gestaltung des CBM teilnehmenden Netzwerke geschuldet ist. Bei formalen Events treffen sich Stakeholdergruppen und gestalten das Modell nach gründlichen Vorbereitungen, die den Events vorausgehen. Je nach Bedarf aller beteiligten Stakeholder und der Komplexität des Modells kann diese Phase drei bis zu neun Monate dauern. In letzterem Fall wird der Zyklus der zweiten Phase so lange wiederholt, bis eine befriedigende Lösung erreicht wird und das CBM gestaltet werden kann. Diese Phase betrifft die folgenden Unterstufen:

  1. Info Meetings Studenten–Universität – diese Phase ist Teil der ersten CBM Phase und geht bis zum Ende der ersten Unterphase der CBM Implementierungsphase.
  2. Info Event Gesellschaft – Bürger werden in die Anfangsphase der CBM Implementierungsphase involviert, wobei deren Wissensstand zum spezifischen Thema im Fokus steht. Zusätzlich nimmt die Gesellschaft an der letzten Phase teil, bei der sie aktiv als voll informierte und relevante Akteure am Prozess der gemeinsamen Entscheidungsfindung zur Geschäftsmodell-Entwicklung teilnehmen.

    TIPP

    Es hat sich erwiesen, dass die Anwendung von Gamificationmethoden die Teilnehmerzahl als auch die Beteiligung am Event steigert. Im Idealfall stellt der Moderator sowohl Dokumentation als auch wissenschaftliche Publikationen zu Verfügung, die ein weiteres Benchmarking und Verbesserungen am CBM herausfordern.
  3. FErstes Meeting Wirtschaft-Studenten – Vertreter aus der Wirtschaft laden Studenten und wissenschaftliche Mitarbeiter zu sich ein und Studenten präsentieren ihr Geschäftsmodell und erhalten weitere praktische Information zu ihrem Studienbereich. Während der Präsentation und Brainstorming Session erstellen sie zusammen mit der Lenkungsgruppe einen ersten Entwurf des Collaborative Business Model – der pre-Plattform CBM Testfall. Dieser wird im weiteren der Öffentlichkeit präsentiert und gibt so Bürgern die Möglichkeit, den Inhalt mit Vorschlägen, Ideen, Feedback, Kritik und wünschenswerten Richtungen für die weitere Entwicklung zu bereichern. Das Meeting dauert etwa drei Stunden. 
  1. Stakeholder Gesamtmeeting – bei diesem Meeting/Workshop werden alle Stakeholder aktiv in den Kommunikationsprozess involviert, Studenten präsentieren zuerst ihre Modelle, die im folgenden von den Bürgern sowie Vertretern der Wirtschaft und Universität auf weitere Verbesserungen hin diskutiert werden. Der Moderator legt Zeit und Ort für das Event fest, bereitet die Agenda sowie eine Teilnehmerliste vor, kümmert sich um Unterbringung der anreisenden Teilnehmer sowie um den Materialbedarf und wirbt für das Event. 
  2. Zweites Meeting Wirtschaft-Studenten – Entwicklung eines gesamtheitlichen Collaborative Business Model – die letzte Phase soll das Collaborative Business Model zu einem gesamtheitlichen Ganzen zusammenführen, das die von allen Stakeholdern entwickelten Lösungen enthält. Das Collaborative Netzwerk der Studenten, Wissenschaft und Wirtschaftsvertreter treffen sich wieder, um das Geschäftsmodell zu überarbeiten und den Inpunt aus den vorherigen Sitzungen und der Zusammenarbeit mit Bürgern zu integrieren. Der Moderator und die Lenkungsgruppe finalisieren ihre Ideen und verfeinern das Geschäftsmodell, wobei sie die Informationen aus den vorherigen Events und Meetings miteinbeziehen.

In der post-Collaborative Business Model Phase wird der Community das CBM präsentiert sowie verbreitet. Zu dieser Phase bereitet der Moderator die Dokumentation und die Präsentation des Ergebnisses des CBM vor, präsentiert in den folgenden Schritten der Community das Modell und unternimmt Schritte für die weitere Förderung und Verbreitung.

TIP

Ideally, the facilitator provides the document and scientific publications which challenges further benchmarking and improvements to the CBM.
 

DOKUMENTATION UND ERGEBNISSE

Ergebnisse werden in jeder Phase des Modells dokumentiert. In der letzten Phase stellen diese Ergebnisse eine niedergeschriebene gesamtheitliche Version des finalen Modells dar. Die Aktivitäten und der detaillierte formale Rahmen des CBM sind Teil des Berichts, der als Fallmodell für andere regionale und internationale Kollaborationen zwischen den Sektoren Wirtschaft und Wissenschaft unter Einbezug von Endnutzern an der Modellerstellung dient. Der Bericht berücksichtigt auch transnationale Dimensionen der Beiträge zum CBM und dient als Instrument für die soziale Integration bei der Erstellung des Geschäftsmodells und für weitere Verbesserungen in der kollaborativen Teilnahme. Der Moderator verbreitet die Ergebnisse über verschiedene Events, Konferenzen sowie regionale und internationale Netzwerksitzungen. Auch digitale Medien kommen dabei zur Anwendung.

TIPP

Für die Abschlusspräsentation sollte Werbung gemacht werden und sie sollte an einem Ort stattfinden, der für alle Stakeholder einfach zu erreichen ist. Eine Präsentation mit Folien ist durchaus vertretbar, aber im Ideallfall sollte der Moderator die diversen Methoden des Storytelling und der Gamification anwenden, um das Interesse der Community am CBM zu maximieren.
 

LITERATUR & QUELLEN

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