Hauptkategorie: Participatory methods

Showcase World café

TITLE: eDrais2017, E-bikes and pedicels

1. KURZE BESCHREIBUNG DES PILOTPROBLEMS/ DER HERAUSFORDERUNG

E-Bikes und Pedelecs: Wie werden sie in der Stadt Karlsruhe genutzt, wo ist die entsprechende Infrastruktur und was sollte verbessert werden? Das waren die zentralen Fragen des Karlsruher URBAN INNO-Pilot "eDrais2017". Im Rahmen von eDrais2017 wurde die Entwicklung der Infrastruktur für den Einsatz von E-Bikes / Pedelecs in Karlsruhe mit ihren energetischen und klimarelevanten Aspekten sowie dem Einsatz neuer Technologien diskutiert. Interessierte Bürger, Vertreter der Stadt Karlsruhe und der jeweiligen lokalen Wirtschaft und Wissenschaft waren in den Prozess eingebunden. Ziel war es, Methoden zu testen, um die Beteiligung der Bürger an der Analyse, Gestaltung und Entwicklung lokaler Infrastrukturen zu stärken.

Daher verwendete das Pilotprojekt zwei partizipative Methoden: (1) Crowdsourcing und (2) ein Zukunftsworkshop. Die grundlegende Herausforderung des Piloten ist die aktuelle Situation in Bezug auf die elektrische Fortbewegung (über eCars, eBikes, Pedelecs etc.). Gibt es eine geringe eBike-Nutzung, weil es keine geeigneten Radwege und nicht genügend Ladestationen gibt? Oder gibt es keine geeigneten Radwege und nicht genügend Ladestationen, weil eBikes so wenig Erfolg haben, d.h. eine zu geringe Diffusionsrate? Wenn diese Kausalität beantwortet werden kann, ist es einfacher, den politischen Entscheidungsträgern die richtigen Empfehlungen zu geben. Eine der Herausforderungen bestand auch darin, herauszufinden, welche Radwege von eBike-Nutzern häufig genutzt werden oder wo sie ihr E-Bikes abstellen, da es sinnvoll ist, auf diesen Wegen und Plätzen Ladestationen einzurichten. Darüber hinaus gibt es nur unzureichende Informationen über die aktuellen und von den Bürgern gewünschten Rahmenbedingungen zur eBike-Nutzung.

2. INITIALE INTERAKTION UND VERWENDETE IKT-TOOLS

Der partizipative Ansatz im Karlsruher Pilotprojekt betraf interessierte Bürger, Vertreter der Stadt Karlsruhe, politische Vertreter sowie die relevante lokale Wirtschaft und Wissenschaft in dem Zukunftsworkshop. Die breite Öffentlichkeit wurde gebeten, sich über die institutionelle Website des CyberForums und die jeweiligen Social Media-Kanäle an der Diskussion zu beteiligen. Dadurch konnte eine erste Sensibilisierung für das Thema und mögliche Fragen dazu im Vorfeld erfolgen. Die Einladung wurde auch über das DIZ (Digitales Innovationszentrum) und das Online-Magazin "techtag" verbreitet. Darüber hinaus wurden die Bürger beim "FahrradFestival 2017" im Mai gebeten, sich für den Zukunftsworkshop zu registrieren. Als dritte Säule wurden über die Wirtschaftsförderung Karlsruhe und den Pilotpartner Stadtplanungsamt relevante Stakeholder aus den anderen drei Gruppen angesprochen und eingeladen.

3. IMPLEMENTIERUNG DER PARTIZIPATIVEN METHODE:

Die Methode World Café wurde im Rahmen eines Zukunftsworkshops eingesetzt - eine Mischung aus World Café und Vision Factory. Der Workshop war eine halbtägige Veranstaltung, bei der die relevanten Interessengruppen (Bürger, Stadtverwaltung, Regionalpolitiker, Forschung und Wirtschaft) anwesend waren. Das Karlsruher Pilotteam hat diese zweite partizipative Methode am Samstag, den 16. September 2017, im Karlsruher Rathaus getestet. Leider konnten nur 13 Personen für den Workshop motiviert werden. Ein Grund für die mangelnde Teilnahme könnte das schöne Wetter an diesem Tag gewesen sein, das die Menschen motiviert haben könnte, an einem Samstag im Freien zu bleiben. Nach einer kurzen Einführung in das Projekt URBAN INNO und dem Hintergrund des Karlsruher Pilotprojektes begann die eigentliche Arbeit mit Gruppendiskussionen unter den Teilnehmern über die Bedürfnisse in den Bereichen Mobilität, eBikes/Pedelecs und der dazugehörigen Infrastruktur. Obwohl die gesamte Gruppe mit 13 Teilnehmern recht klein war, war es dennoch sinnvoll, die Teilnehmer in Kleingruppen einzuteilen, um eine vielfältige Herangehensweise an die behandelten Themen zu gewährleisten.

In einem ersten Eventmodul wurden Bedürfnisse zum Thema Mobilität im Allgemeinen gesammelt und diskutiert (Bedürfnisse verschiedener Akteure, lokale/regionale Mobilität etc.). In einem zweiten Veranstaltungsmodul wurden die spezifischen Bedürfnisse der Mobilität von Zweirädern diskutiert.

Es folgte eine "aktive" Kaffeepause, bei der die Teilnehmer auf großen Karten an den Wänden ihre bevorzugten Fahrradwege im Stadtgebiet und Ladestationen für E-Bikes markieren konnten. Anschließend erfolgte die Entwicklung einer Vision für eine "nachhaltige Zweiradstadt Karlsruhe 2025+" durch weitere Gruppendiskussionen.

Schließlich wurden die Ergebnisse der Visionsentwicklungen von je einem Vertreter aus jeder Arbeitsgruppe vorgestellt und von allen Teilnehmern im Plenum diskutiert. Zum Abschluss der Veranstaltung gab es einen Ausblick darauf, wie die Ergebnisse vom Stadtplanungsamt und der Wirtschaftsförderung Karlsruhe genutzt werden.

4. ERGEBNISSE DES PILOTPROJEKTS

Die World Café Methode wurde erfolgreich an das Projekt angepasst und durchgeführt. Ein solches Beteiligungsformat könnte leicht von Kommunen umgesetzt werden. Die Auswertung der Feedbackformulare zeigt, dass die Veranstaltung die Erwartungen der Teilnehmer weitgehend erfüllt hat. Darüber hinaus wurden interessante Ergebnisse erzielt, die weit über die Frage der Ladeinfrastruktur und der Energieversorgung hinausgehen. Die Ergebnisse bestätigen, dass es bereichernd ist, in kleinen Gruppen zu arbeiten. Erstens, weil die einzelnen Teilnehmer effektiver beitragen können und der Diskussionsprozess erleichtert wird. Andererseits können verschiedene Perspektiven und Prioritäten erarbeitet und später im Plenum angepasst werden. Die Ergebnisse überschneiden sich teilweise zwischen den beiden Gruppen, aber es gab auch signifikante Unterschiede, die auf die unterschiedliche Gruppenzusammensetzung und unterschiedliche Vorkenntnisse und Interessen der Teilnehmer zurückzuführen sind.